Rennsteig
Der Rennsteig ist der schon im Mittelalter genutzte, historische Grenz- und Handelsweg
zwischen Thüringen und Franken und heute einer der schönsten Fernwanderwege Deutschlands.
Für die Wanderbewegung entdeckt wurde er von August Trinius.
Als Sprachgrenze trennt der Rennsteig die ostfränkischen Dialekte "Hennebergisch",
"Itzgründisch" und "Oberfränkisch" von den thüringischen Dialekten "Zentralthüringisch",
"Ilmthüringisch" und "Südostthüringisch", die im Gebirge, auf der Nordseite und östlich des
Thüringer Waldes gesprochen werden.
Der Rennsteig verläuft auf dem Kamm des Thüringer Mittelgebirges von Nordwest nach Südost
in ca. 500-950 Meter Höhe. Er beginnt in Hörschel an der Werra bei Eisenach und endet nach
ca. 170 km in Blankenstein an der Saale. Die Markierung ist durchweg sehr gut, meist ein
weißes R. Die Übernachtungsmöglichkeiten entlang des Rennsteiges sind recht gut. Für Leute
mit wenig Geld empfiehlt sich auch das übernachten direkt in der Natur, welches man am
Rennsteig sehr gut auch ohne Zelt durchführen kann. Entlang des Rennsteiges gibt es circa
alle 5 bis 10 Kilometer kleine, offene Unterstandshütten.
Im Winter bei hohem Schnee sollte man Langlaufski oder Schneeschuhe benutzen. Allerdings
ist die Schneehöhe in den letzten Jahren rückläufig und der Rennsteig wird zunehmend in
Teilbereichen als Winterwanderweg entdeckt und gepflegt.
Zitat (aus "Am Anfang" von Viktor von Scheffel, 1863):
"Ein deutscher Bergpfad ist's! Die Städte flieht er und birgt im Dickicht seinen scheuen
Lauf."
Quer zum Rennsteig verlaufen bei Oberhof zwei Tunnel. Zum einen der nach ihm benannte
Rennsteigtunnel, mit seinen 7916 bzw. 7878 Metern (zwei Röhren) der längste Tunnel
Deutschlands. Dabei handelt es sich um den im Jahr 2003 eröffneten Autobahntunnel der A71.
Der zweite Tunnel ist der 3039 Meter lange Brandleitetunnel, welcher 1884 eröffnet wurde
und die Eisenbahnstrecke Meiningen - Erfurt unter dem Thüringer Wald hindurchführt. Beide
Tunnel kreuzen sich leicht mit einem Abstand von lediglich 7 Metern.